Ca. 16.000 km bzw. 20 h Flug waren es, die wir auf uns genommen haben um dieses „Naturwunder“ oder „Himmelreich auf Erden“ wie es die TAUCHEN-Zeitschrift nannte, zu bestaunen.
Da das Ganze auch noch bezahlbar bleiben musste, nahm man gerne Amsterdam als Abflughafen in Kauf sowie Umstiege in Bangkok und Taipeh mit teilweise längeren Aufenthalten.
Wir machten das Beste draus, starteten mit einem 3. Tägigen Städte-Trip durch Amsterdam, schlugen uns die Zeit im Bangkoker Flughafen um die Ohren und nahmen uns für Taipeh ein günstiges Hotel und machten eine kleine Stadttour durch diese asiatische Metropole.
Endlich in Palau, genauer gesagt auf Koror angekommen wurde man direkt von Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit begrüßt. Die Regeln sind streng dort, pro Person darf man nur eine angebrochene Schachtel Zigaretten einführen und unser mitgebrachter Knoblauch wurde auch direkt konfisziert.
Schnell angekommen stellte sich heraus – das Leben dort ist einfach – und trotzdem schweineteuer.
Am besten brachte es ein schwedischer Urlaubsbekannte auf den Punkt: „Hier wird man als Touri ausgepresst wie eine Zitrone.“
Gut das wir ein günstiges Motel mit Gemeinschaftsküche hatten, und ca 15 kg nur deutsche Lebensmittel mitgebracht haben, so konnten wir das Essen gehen gut vermeiden, was nicht selten mal 200€ pro Person kosten könnte.
Der angepriesene Jelly Fish Lake, kann man momentan nicht so empfehlen wie es sonst evtl. überall getan wird… durch zu viele Touristen und auch die hohe Temperatur sind die großen Quallen alle verendet, zurück bleiben die jungen, die nicht größer als eine kleiner-finger-kuppe sind, was das schnorcheln (welches 100€ darin kostet) uninteressant machte.
Auch das Tauchen ist im internationalen Vergleich recht teuer, was wir aber im Vorfeld schon wussten. Von 10 Tagen waren wir dann 9 beim Tauchen, was auch gut war denn andere Attraktionen waren ebenfalls eher etwas für gut betuchte Asiaten die sich meist Schnorcheltouren inkl. Schwimmweste für 100€ pro Tag buchten.
Vielleicht hört sich alles bis jetzt eher negativ an, also kommen wir lieber zu den schönen Seiten.
Das Tauchen war natürlich ein Traum… unsere Basis, Maml Divers, gab sich größte Mühe alle Wünsche zu erfüllen und die Gäste zufriedenzustellen.
Jeden Tag fuhren wir mit dem Boot raus, ca. eine Stunde immer zu den verschiedenen Tauchplätzen. Allein die Fahrt dorthin war durch die vom Meer unterspülten und Urwald bewachsenen Fels-Pilze natürlich ein Traum. Das Wasser von türkisblau bis tief dunkelblau und so klar, dass man teilweise unter Wasser genauso weit sehen konnte wie an Land. Das Meer hat uns an diesem Ort magisch angezogen, es verging fast keine Sekunde wo das Boot stand, und man nicht sofort ins 30° C warme Wasser springen musste.
Bei fast jedem Tauchgang sah man Riff Haie, Weißspitzen-, und Schwarzspitzenriffhaie. Allgemein kann man wohl sagen das es dort allgemein viel Fisch –egal welcher Sorte- gibt. Nicht selten war die Aussicht so zu beschreiben, dass man mehr Fisch als Wasser sieht. Riesige Schwärme, von kleinen Makrelen über große Barrakudas zogen immer wieder ihre Runden um uns herum.
Schildkröten und mittelgroße Rochen standen an der Tagesordnung. Aber auch bei den kleinen Dingen gab es immer wieder etwas Neues zu entdecken. Wer genauer hinsah, entdeckte die verrücktesten Schnecken, Mikroorganismen, Würmer oder Seesterne.
Unser traum- einen Manta zu sehen- ging ebenfalls in Erfüllung, jedoch war es beim Schnorcheln und das auch nur kurz, was womöglich daran liegt das wir nicht gerade in der optimalen Zeit für Großfisch und Mantas dort waren.
Alles in Allem kann man sagen, man sieht es an der Vielzahl von Fischen deutlich, das auf Palau einiges für die Meeresbewohner getan wird, Fischen verboten ist außer in einem kleinen Bereich, dass Haie schon seit langem geschützt sind und die Menschen, die auf Palau leben sehr umweltverbunden sind.
Am letzten Tag durften wir ja aufgrund des Fluges nicht mehr tauchen, deshalb wollten wir noch eine Kayaktour machen. An Angeboten hätte es nicht gemangelt, weit verbreitet sind die Touren für 100€ p.P. für ein paar Stunden rumpaddeln. Das war uns dann doch zu teuer, und wir mieteten für 35 Dollar kurzerhand einfach nur ein Kajak ohne Guide und den ganzen schnikschnak um alleine durch diese „fels-bobbel“ zu paddeln.
Dies können wir jedem nur empfehlen, solange man innerhalb des geschützten Bereichs bleibt, und nicht aufs Meer hinaus fährt. Mit Google Earth und GPS haben wir jederzeit unseren Standort bestimmt und wussten immer bei welchem Bobbel wir abbiegen müssen.
Es war herrlich ruhig und weit und breit keine andere Menschen in Sicht, nur wir, das Kajak, und die bezaubernde Natur die auch über Wasser wirklich schön ist. Hierbei lässt es sich jedoch wirklich empfehlen, die Tour vorher etwas zu planen, da es nur sehr sehr wenige Stellen gibt, an denen man anlegen kann 😉
Allgemein lässt sich Palau jedoch wirklich nur für Taucher empfehlen, da es wenig Sandstrände gibt, die entweder nur mit dem Boot, oder an Hotelstränden, die ebenfalls viel Geld für den Zugang verlangen, gibt.
Vroni & Stefan